CDA - Arbeitnehmervereinigung und sozialpolitischer Flügel der CDU

In einer Volkspartei müssen alle Gruppen und sozialen Schichten Platz haben und Berücksichtigung finden. Deshalb gibt es in der CDU neben den regionalen Gliederungen die Vereinigungen. Die Christlich-Demokratische-Arbeitnehmerschaft (CDA)- auch bekannt als CDU-Sozialausschüsse - ist die Vereinigung der Arbeitnehmer. Über ihre Mandats- und Funktionsträger nimmt sie Einfluss auf den Willensbildungsprozess der CDU. Die der CDA angehörenden Abgeordneten des Deutschen Bundestages, des Europa-Parlaments sowie vieler Landtagsfraktionen haben sich dazu zu Arbeitnehmergruppen zusammengeschlossen. In der Bremischen Bürgerschaft gibt es bislang noch keine solche Arbeitnehmergruppe.

Verankerung in den Betrieben

Gute Politik entsteht nicht am grünen Tisch. Wer Arbeitnehmerinteressen vertreten will, muss die Arbeitswelt kennen. Deshalb lebt die CDA vom Engagement ihrer Mitglieder vor Ort, in den Betrieben und Verwaltungen. Sie wissen, wo die Kolleginnen und Kollegen der Schuh drückt und was sie von der Politik erwarten.

Wer Einfluss nehmen will in Betrieben und Verwaltungen muss sich organisieren und versuchen, Mandate als Betriebs- oder Personalrat, als Jugend- oder Schwerbehindertenvertreter,als Gleichstellungsbeauftragte oder Aufsichtsratsmit- glied zu erringen. Deshalb gibt es in größeren Betrieben und Verwaltungen eigene CDA-Betriebsgruppen, die allen Christlich-Sozialen offenstehen - unabhängig davon ob und wo sie gewerkschaftlich organisiert sind. Auf Bundesebene bilden diese Betriebsgruppen eine besondere Arbeitsgemeinschaft innerhalb der CDA.

Partner der Gewerkschaften

Gewerkschaften sind Intressenvertretungen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Sie sind aus den Arbeiter- vereinen hervorgegangen, die sich Mitte des 19.Jahrhunderts gebildet hatten. Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme 1933 wurden die Gewerkschaften verboten und aufgelöst bzw. in die Deutsche Arbeitsfront überführt. Erst nach dem Ende der Nazi-Herrschaft kam es zur Neu- bzw. Widergründung von Gewerkschaften, die sich später zu Gewerkschaftsbünden zusammenschlossen.

Größter Zusammenschluss ist der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), der nach Fusion von Einzelgewerkschaften derzeit acht Industriegewerkschaften mit insgesamt 6,1 Millionen Mitglieder vertritt.

Der dbb - beamtenbund und tarifunion ist die Interessenvertretung für rd. 1,3 Millionen Beamte und Tarifbeschäftigte in 43 Fachgewerkschaften des öffentlichen Dienstes und des privaten Dienstleistungssektors.

Die weltanschaulich orientierten christlichen Gewerkschaften haben sich im Christlichen Gewerkschaftsbund Deutschlands zusammengeschlossen. Der CGB zählt z.Zt. 14 Mitgliedsgewerkschaften mit insgesamt rund 300.000 Mitgliedern.

Außerhalb der vorgenannten gewerkschaftlichen Dachverbände gibt es noch eine Reihe von unabhängigen Einzelgewerkschaften wie die Ärzte-Gewerkschaft Marburger Bund oder die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo.

Die CDA betrachtet sich als Partner der Gewerkschaften. Sie tritt dafür ein, dass Arbeitnehmer sich gewerkschaftlich organisieren, wobei jeder Arbeitnehmer selbst entscheiden können muss, wo er sich organisiert. Ihren gewerkschaftlich organisierten Mitgliedern bietet die CDA die Möglichkeit der Mitarbeit in speziellen gewerkschaftlichen Arbeitsgemeinschaften. So ist der stellvertretenden Vorsitzende des CDA-Landesverbandes Bremen, Peter Rudolph, zugleich stellvertretender Vorsitzender der CGB-Bundesarbeitsgemeinschaft der CDA.

Die Bedeutung des "C" im Namen

Die CDA ist nicht nur Arbeitnehmervereinigung, sondern auch Sprachrohr der Christlich-Sozialen in der CDU. Hervorgegangen aus dem Zusammenschluss christlicher Gewerkschafter der Weimarer Zeit fühlt sich die "CDA" dem "C" im Namen von CDA und CDU besonders verpflichtet. Die CDA betrachtet es als ihre Aufgabe, "Einfluss auf das politische Leben nach den Grundsätzen der christlich-sozialen Idee zu nehmen und dazu beizutragen, eine Gesellschaftsordnung auf der Grundlage der sozialen Gerechtigkeit zu verwirklichen."

Die CDA gestalte Politik auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes und der christlichen Soziallehre. Unser Credo heißt "Der Mensch ist wichtiger als die Sache", denn die Würde des Menschen ist unantastbar.

Der Pfarrer und Sozialethiker Dr. Dr. Elmar Nass hat in einem Aufsatz für die Zehn gute Gründe für das ‚C’ in der Politik! benannt, die Orientierung bieten bei der Suche und Formulierung christlich-sozialer Positionen.

Einen Überblick über die wichtigsten Grundsätze der christliche Soziallehren insgesamt bietet die von Prof. Johannes Messner verfasste Kurz gefaßte christliche Soziallehre.

Wir empfehlen beide Schriften zum Download.